Zusammen mit der Familie hat Anke Mühlig ihre Mutter auf diesem Weg begleitet, dem Weg des großen Vergessens. Da war zunächst die erschütternde Erkenntnis, vor der sich alle lange weggeduckt haben: Ja, es ist das Leiden, über das niemand spricht und von dem alle reden. Das selbstbestimmte Leben löste sich vor den hilflos zur Seite stehenden Helfern auf. Spuren, die in die Vergangenheit führten, verwischten. Und die Furcht vor dem Ungreifbaren wuchs zur Bedrohung. Was bedeutet es, dement zu sein? Wie ist es möglich den geliebten Menschen durch diese Krankheit zu begleiten? Anke Mühlig hat das Leben mit der schwindenden Erinnerung in Bilder übersetzt. Vielschichtige Collagen illustrieren diese gemeinsam gegangene Wegstrecke. Sie verwendet dafür Stoff, Filz und Fotos, Papiere, auch handgeschöpfte, setzt Akzente durch Applikationen, Nahtstrukturen und Schriftelemente auf Stoff und Folien, gestickt oder nur noch perforiert. Dabei löst sich die Künstlerin aus der Zweidimensionalität und greift in den Raum, so wie die Demenz sich des Lebens bemächtigt. Sie findet Worte, wo Worte verloren zu gehen scheinen und beschreibt das Unbeschreibliche in lyrischen Texten. Kurze Aufzeichnungen ergänzen die Gedichte. Die Bilder und Texte lassen uns teilhaben an der erschütternden Erfahrung. Und schließlich ist das überraschende Fazit: Demenz ist ein Fluch und eine Gnade. |
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